Vortragsreihe „On Stage: Chinesische Oper im Kulturkontakt“ – Anna Peschke: „Neue deutsche Pekingoper“

Zum Auftakt der Vortragsreihe berichtet die Theaterregisseurin Anna Peschke über ihre Arbeit, in der sie die klassische Pekingoper und westliches Theater zu einer neuen Theaterform verbindet. Im Jahr 2015 hat sie den „Faust“ als moderne Pekingoper inszeniert und war damit die erste westliche Regisseurin, die von der National Peking Opera Company nach China eingeladen wurde. In ihrem Vortrag „Neue deutsche Pekingoper“ wird sie davon berichten, wie die Synthese von Goethes Klassiker, der Pekingoper und westlichem Performance-Theater gelang. Zudem schildert sie, wo Experimente und Neuerungen möglich waren und wann die Tradition gewahrt wurde. Die Pekingoper ist eines der höchsten Kulturgüter Chinas und wurde von der UNESCO im Jahr 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Für ein westliches Publikum sind die laut scheppernden Schlaginstrumente, der schrille Gesang, die Eleganz der Bewegungsabläufe und die akrobatische Kampfkunst oft überwältigend. Anna Peschke erläutert in ihrem Vortrag die Rollenfächer, Kostüme, Darstellungsregeln und die Besonderheiten des Bühnenbilds in der traditionellen Pekingoper. Davon ausgehend zeigt sie, wie sich dieses Repertoire mit zeitgenössischen westlichen Darstellungsmitteln zu einer neuen Theaterform verbinden lässt, mit der auch aktuelle gesellschaftliche Diskussionen aufgegriffen werden können.

Flyer On_Stage_2018

Anna Peschke arbeitet als Regisseurin in Europa und Asien. Ihre Arbeiten schaffen neue Formen im Spannungsfeld von Performance, Installation, Pekingoper und Neuer Musik.
Sie erhielt 2015 den Theaterpreis Baden-Württemberg und 2012 den Berliner Opernpreis. 2009 schloss sie ihr Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen mit Diplom ab.

Zur Website von Anna Peschke