Zum Vortrag:
Chinesisch gehört seit den 1990er Jahren zu den wenigen Sprachen, die als Fremdsprachen ständig an Bedeutung gewonnen haben. Dem wachsenden Bedarf an linguistisch fundierten Konzeptionen für den modernen Chinesischunterricht steht allerdings eine Sinologie gegenüber, die der sprachwissenschaftlichen Forschung bisher nur eine marginale Bedeutung einräumt. Wie diese Situation entstanden ist und welche Folgen sie hat, versucht der Vortrag aus kulturhistorischer und sprachwissenschaftlicher Sicht zu ergründen, um anschließend verschiedene Perspektiven und Möglichkeiten zur Erforschung der chinesischen Sprache darzulegen. Es soll deutlich gemacht werden, warum für die weitere Entwicklung des Fachs Chinesisch als Fremdsprache eine linguistisch fundierte und interkulturell motivierte Sprachforschung dringend erforderlich ist.
Zur Person
Prof. Dr. Yong Liang ist seit 2002 Professor für Sinologie an der Universität Trier. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. moderne chinesische Sprachwissenschaft, interkulturelle Beziehungen, Wirtschafts- und Wissenschaftskommunikation.